Cut & Rub Tattoo
Diese Art der Erstellung eines Tattoos gehört sicherlich zu den ältesten Methoden, die man bereits vor Tausenden von Jahren zur Verzierung des Körpers genutzt hat.
Mumifizierte Haut, wie die 1991 in den Alpen gefundene, aus der Eiszeit stammende Gletschermumie „Ötzi“, belegt diese Behauptung.
Aber auch ägyptische Priesterinnen schmückten sich mit Tattoos, die Römer markierten ihre Sklaven und Verbrecher mit Tätowierungen und auch entdeckte Indianermumien trugen kunstvolle Muster auf ihrer Haut.
Während der Steinzeit wurde neben dem Feuerstein auch der Obsidian genutzt, da dieser bei der Bearbeitung wegen seines scharfkantigen Bruches und seinem glasigen Gefüge als Material für die Erstellung von Werkzeugen sehr geschätzt wurde. Gelegentlich nennt man den Obsidian auch das „schwarze Gold der Steinzeit“.
Obsidian ist ein natürlich vorkommendes vulkanisches Gesteinsglas.
Er vermag die Lebensenergie zu stärken und kann Blockaden im Energiefluss lösen. Auf der körperlichen Ebene wirkt er allgemein kräftigend, Schnittwunden schließen sich besonders schnell, da Obsidian einen sehr hohen Eisengehalt aufweist. Zudem soll der Obsidian das Abwehrsystem stärken und eine kräftigende Wirkung auf Wirbelsäule und Knochenbau haben, um hier nur einige zu nennen.
Die beim Feuersteinschlagen (flintknapping) entstehenden Abschläge sind bei richtig angewandter Technik rasierklingenscharf, wodurch sie sich zum Schneiden des Symbols/Motivs in die Haut sehr gut eignen.
Ich tätowiere nun schon seit einigen Jahren meine Kunden mit der Handpoking Technik, die ebenfalls sehr ursprünglich ist und ohne Elektrizität auskommt, da das Tattoo lediglich mithilfe einer Tattoonadel Punkt für Punkt in die Haut gestochen wird. Diese Technik ermöglicht u.a. Auch feine, filigrane Motive und Details und ist zudem weniger schmerzhaft als maschinelle Tätowierungen.
Mich begeistern und faszinieren ursprüngliche Techniken und das Leben in längst vergangenen Zeiten schon seit vielen Jahren, von daher liegt es nahe, dass ich auch gerne das Handpoking in Kombination mit dem Schneiden der Haut (cutting) und dem anschließenden Einreiben (rubbing) von Farbpigmenten (Tattoofarbe) nutze.
Beim Schneiden des Symbols/Motivs ist viel Fingerspitzengefühl erforderlich und zudem ein hohes Maß an Konzentration.
Dieser Vorgang wird cut&rub genannt, also „Einschneiden und Einreiben“ der Haut.
Dies klingt schlimmer als es tatsächlich ist, jedoch ist es wahrscheinlich eher nicht anfängertauglich.
Die von mir genutzten Obsidiane werden wie Feuersteine von Hand geschlagen (flintknapping), wodurch ich überaus scharfkantige kleine Stücke des Obsidian erhalte, die anschließend sorgsam gewaschen und einzeln sterilisiert werden.
Der Obsidian , der beim Tätowieren eines Kunden benutzt wird, wird ihm dann im Anschluß, sicher verpackt, als Andenken bzw. Erinnerung an diese besondere Tätowierung mitgegeben.
Jeder Stein wird somit nur einmal benutzt, um die geltenden Hygienevorschriften zu wahren.
Auch die Heilung bzw. Pflege eines solchen cut&rub Tattoos unterscheidet sich nicht wesentlich von den heutzutage bekannten und empfohlenen Pflegeanweisungen.
In unserer hektischen und modernen Zeit kann diese Art des Tätowiert werdens ein durchaus tiefgreifendes Erlebnis sein.
Wer also Interesse an einem ganz besonderen Tattoo hat und gerne wie oben beschrieben von mir tätowiert werden möchte, der meldet sich!
Ich freue mich!